Die Gefahren von Schnüffelstoffen, sind hier in Österreich
wenig bekannt.
In den USA werden diese aber bereits als ein wesentliches Problem für
die Jugend angesehen.
In der Arbeit mit Jugendlichen in Graz, wurden auch bereits gefährliche
Trends von Mißbrauch in der Steiermark beobachtet.
Ist dies die Spitze eines Eisberges, oder sind es Einzelbeobachtungen
?
Diese Informationsbrochüre, welche im Wesentlichen aus amerikanischen Quellen im Internet übersetzt wurde, soll Aufklärung über Inhalantien geben.
Die Information ist in erster Linie für Erwachsene ( Lehrer, Schulpsychologen, verantwortungsbewußte Eltern, Erzieher, Ärzte Krankenschwestern/pfleger ... ) gedacht, um wachsamer für neue Gefahren zu sein, welchen Kinder und Jugendliche ausgesetzt sind.
Jugendliche sollten über die Gefahren aufgeklärt werden - die Informationsfülle dieses Materials sollte jedoch pädagoisch verantwortlich dialogisch erarbeitet werden
Die Informationen, daß diese Substanzen als Rauschmittel benutzt
werden können, kann auch dazu führen daß gefährdete
Personen Inhalantien als Droge benutzen, desshalb sollten die Seiten
dieses Skriptum, welche die Schnüffelstoffe auflisten nicht an Jugendliche
ausgeteilt werden.
Quellen: National Inhalant Prevention Coalition:
About inhalants :
Join together:http://www.geocities.com/Athens/4111/index.html
Sucht in Österreich, S.97 - 99 Schnüffelstoffe; Renate Broschhttp://www.jointogether.org/jto/issues/inhalants/Inhalant_Facts.stm
Earl Siegel, Drug and Poison Information Center University
Cincinatti:
Sudden sniffing death following Inhalation of Butan and
Propan, Changing Trends,
Zusammengefaßt und übersetzt von Dr.Hans Andritsch, LNKH-Graz
Warumwerden Schnüffelstoffe verwendet ?
Blatt nicht an Jugendliche austeilen !!!
Die Wirkung einer Benommenheit, des Wegtretens aus der Realität, Vergessen von Sorgen, Erzeugung einer Traumwelt bis hin zur Anregung von Halluzinationen ist für manche Jugendliche verlockend, obwohl auch Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel verspürt werden.
Die Anzahl der Substanzen, welche zum Schnüffeln mißbraucht werden können ist unermeßlich groß ( über 1000 Produkte )
Die Produkte umgeben uns überall: in der Schule, zu Hause, in der Kosmetik, am Arbeitsplatz
Alle verwendete Substanzen sind legal erhältlich ( im Supermarkt,
Baumarkt, Trafik, ... ), diese werden überall im Alltag verwendet,
sind für jeden, insbesondere für Jugendliche billig und
ohne Gefahr zu kaufen.
Erwachsene , Eltern, Lehrer, Verkäufer, (Produzenten?)
über die Gefahren zu wenig informiert.
In Jugendkreisen können die Wirkungen angepriesen werden und es
kann sich rasch ein gefährlicher Gruppeneffekt ausbilden.
Schnüffelstoffe sind
Zu Mißbrauch neigen Jugendliche, welche an Problemen leiden.überall vorhanden billig gesetzlich nicht verboten - der Mißbrauch ist nicht strafbar Jugendliche benötigen keine Dealer leicht zu verstecken bzw. sie fallen gar nicht auf häufig anwendbar der Mißbrauch ist schwer nachzuweisen kann sofort erfolgen, wenn es einem danach ist kann zu einer starken Suchtentwicklung führen ( heavy user )
Mißbrauch findet sich gehäuft in der Altersgruppe zwischen 12. - 16. Lebensjahr
( nach Alkohol, Nikotin die 3.häufigste Mißbrauchform )
In den USA sterben jährlich hunderte Jugendliche an den Folgen von akuten Zwischenfällen. Dort laufen bereits groß angelegte Aufklärungs- und Verhütungsprogramme. Im Internet wird von vielen öffentlichen / privaten Organisationen auf die zunehmende Gefahr hingewiesen.
Anwendungsarten:
Blatt nicht an Jugendliche austeilen !!!
Schnüffeln ( sniffing ) von Lösungsmitteln, Dämpfen über die Nase
Tiefes Inhalieren (huffing ) von gasartigen hochkonzentrierten Substanzen ( Gas, Sprays ) über den Mund.
Es können gefährliche Hilfsmittel verwendet werden,
damit die einzuatmende Konzentration höher wird ( bagging ) und es
zu schnellen rauschartigen Zuständen kommt. – Erstickungsgefahr.
PODUKTE, DIE ALS INHALANTIEN
BENUTZT WERDEN
Blatt nicht an Jugendliche austeilen !!!
FLÜCHTIGE LÖSUNGSMITTEL
1. Klebstoffe
Haushaltskleber,
Gummilösungen, Eisenbahnmodellkleber
2. Spraydosen
.
Lacksprays, Haarsprays, Raumsprays, Deos, Farben- und Gebäudesprays
3. Lösungsmittel und Gas
Nagellackentferner, Lackverdünner, Korrekturlacks,
Markierstifte, Feuerzeugbenzin, Benzin, Vergaserreiniger, Leuchtstifte,
Fensterputzmittel
4. Reinigungsmittel
Teppichreinigungsschaum, Fleckenentferner,
5. Gas
Butan =Feuerzeuggas, und Nachfüllungen, Propan, Helium,
Nitro-Oxyd
Campinggas, Erdgas
ANÄSTHETIKA u. MEDIZINISCHE PRÄRARATE
Lachgas, Äther, Chloroform, Narkosegase, Wundbenzin, Desinfektionmittel, hochprozentiger Alkohol
NITRITE
1. Amyl
Poppers, Snappers (Stimmulantien)
2. Butyl
"Rush", "Locker roem", "Bolt","Climax", Video-Kopf-Reiniger
Charakteristika von Schnüfflern
(Daten aus den USA)
Einstiegsalter: 6.-16.Lebensjahr
Schnüffelstoffe werden oft vor Marihuana und Kokain ausprobiert,
oft sogar vor Tabak und Alkohol.
Experimentelles Schnüffeln beginnt in der späten Kindheit
oder frühen Jugend, zeitlich begrenzt mit Beendigung in der späten
Jugend.
Chronischer Gebrauch taucht in der frühen und späten Jugend
auf.
Schnelle und vielfältige Vergiftungserscheinungen
Schnüffler können innerhalb einer kurzen Zeitspanne mehrmals
"high" werden, weil die Substanzen kurz wirksam und mit einem schnellen
Wirkungseintritt sind fiir Kinder attraktiv, wei1 sie keine aufgeschobene
Befriedigung wollen
Seltene Schulbesuche
Schulschwänzen - Ausschluß aus der Schule
Kriminalität
Diebstahl und Einbrüche Schnüffler sind zerrissener und krimineller
als andere Drogensüchtige
Ethnische Zugehörigkeit (USA)
Hauptsächlich Weiße
in der Minderheit amerikanische und kanadische Indianer, Spanier, aus
anderen Schichten
Geschlecht
experimentelles Schnüffeln wird in gleicher Weise bei Burschen/
Mädchen beobachtet
chronisches Schnüffeln meist männlich
Morbidität und Mortalitat häufiger bei chronischen männlichen
Schnüfflern
manche sind homosexuell
Berufe mit starker Exponierung
ehemalige Schnüffler arbeiten z.T. als Erwachsene als Maler oder
im medizinischen Bereich (Anästhesisten, Dentisten) usw.
Verwendung von verschiedenen Inhalationsstoffen
Lösungegemische sind im Berufsbereich oder bei Mißbrauch
weit häufiger als Einzelsubstanzen
Konsum anderer Drogen
vielfältige persönliche und soziale Probleme
schlechte Anpassung an die Arbeitsbedingungen
zerrüttete Familien mit vielen Problemen
unterschiedliche sozio-ökonomische Bedingungen
verarmt, in Ghetto-Situationen (Heimen ...)
mittlere und obere Einkommensschichten
Elterlicher Alkohol- und Drogenmißbrauch
Geschwächter Einfluß der Eltern
Schlechte Schulleistung und Einstellung zur Schule
verminderte Aufmerksamkeit schlechtes Kurzzeitgedächtnis, schlechtes Abstraktions- und Beurteilungsvermögen
schlechte Noten
Niedriger IQ: (Verbal- und Handlungsteil)
Psychopathologie
Schnüffler, die zur Behandlung kommen, haben hohe psychopathologische
Werte (MMPI: PD = Psychopathic deviance), besonders Verhaltensstörungen,
Persönlichkeitsstörungen
Schwache oder negative Zukunftsorientierung
trostlose oder "no future" Orientierung unklar, ob es sich ob es sich
lohnt, die Zukunft abzuwarten
Niedrige Selbstachtung
Starke Beeinflußbarkeit durch ihre Bezugsgruppen
in Bezugsgruppen kann Drogenabusus und Inhalation stärker werden
in Peers ( Betreungsgruppen ) können sich negative Suchtstrukturen bündeln, verstärken
Gefängnis
Internatsschulen
Anpassung an eine fremde Kultur als Streßfaktor
Bezug zum Justizsystem - Familienangehörige in Haft
Quelle: "Understanding the Inhalant User",Texas Commision on Alcohol and Drug Abuse
Anzeichen
welche auf Mißbrauch von Schnüffelstoffen hinweisen
Fast alle Substanzen, welche zum Schnüffeln verwendet werden, wirken narkoseähnlich und bewirken eine Verlangsamung der Körper- und Gehirnfunktionen. Dies hängt jedoch von der inhalierten Dosis ab. Die Wirkung kann eine mäßiggradige Stimulation, Hemmungsverlust, Betäubung bis zum Verlust des Bewußtseins sein. Das Inhalieren von jeder Substanz kann aber auch zum plötzlichen Schnüffeltod (besonders bei Butan, Propan - Feuerzeug-, Campinggas,) führen. Dies kann bei der 1. 100. 1000. Anwendung geschehen und ist nicht berechenbar.
Ein häufiger Hinweis sind
Schulprobleme, Lernschwierigkeiten, gehäuftes Schuleschwänzen,
negative Schulnoten,
allgemeine Abwesenheit - Unerreichbarkeit in Gesprächen,
Müdigkeit.
besonders achten sollte man wenn zudem folgende Zeichen erkenntlich sind:
Farbflecken oder Klebstoffspuren auf der Kleidung
Flecken im Gesicht insbesondere um den Mund
rote oder rinnende Augen
rinnende bzw. verstopfte Nase
chemischer Mundgeruch
Erscheinungsbild als ob betrunken wäre, unsicherer Gang, Torkeln
Übelkeit, Appetitverlust
Schwindelzustände, Kollapsneigung, Herzsensationen
Nervosität, Reizbarkeit, Unruhe, Getriebenheit
Anzeichen für chronischen Mißbrauch (Sucht)
die schwerwiegendsten wurden bei den Inhalieren von Toluol beobachtet - bei "Heavy Usern"
Verlust des Kurzzeitgedächtnises
Denk-, Abstraktionschwäche
emotionale Labilität - Reizbarkeit, Nervosität, depressive
Verstimmungen,
Suizidversuche, schizophreniforme Psychosen können ausgelöst
werden
verwaschene, stolpernde Sprache
Nystagmus (Augenzittern)
Fingertremor (Zittern)
Sehstörungen - Flimmern, bis zur Erblindung
Gehöreinbußen bis zur Taubheit
Geruchs- und Geschmacksinnesverlust
Breitbeiniger Gang - Gangunsicherheit
Verlangsamung der Gehirnströme (EEG)
Diffuse Gehirnatrophie (besonders Frontal-, Temporallappen) mit
Hirnleistungsstörungen bis zu dementiellen Zuständen
Schäden, welche Schnüffelstoffe am Körper verursachen können:
Akute Gefahr: Bewußtseinsverlust mit Erbrechen und
Erstickungsgefahr, Unfälle (Explosionen
...)
Großhirn: Veränderung der Persönlichkeit, Reizbarkeit Gedächtnisverlust, Merkschwierigkeiten, Reduktion der Lernfähigkeiten Halluzinationen, Psychosen.
Kleinhirn: Koordinationsstörungen, Gleichgewichtsstörungen, verwaschene Sprache, chronischer Gebrauch führt zu Zittern, und unkontrolierbaren Bewegungsmustern, Gangunsicherheit.
Sehnerv: dieser wird geschädigt ( bes. Toluol ) – Sehverschlechterung bis zum Erblinden
Wenn jemand unter Einfluß von
Schnüffelsubstanzen angetroffen wird:
denn durch Schreck-, Stressreaktionen ( Adrenalinausschüttung ), welche sich auf die Person übertragen, können Herzrythmusstörungen ( Kammerflimmern – plötzlicher Herztod ) ausgelöst werden, dies kann auch bei noch ansprechbaren Personen passieren. Keine Kreislaufmedikamente geben (das Herz ist auf adrenalinartige Substanzen überempfindlich)
wenn wach: ruhig zureden, für ausreichende Luftzufuhr sorgen
( Fenster und Türen
öffnen ),
wenn bewußtlos: Schocklagerung, Atemwege freimachen, (Not-) Arzt rufen
wenn atemlos: sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen, Notarzt rufen
denn Aufregung kann zu Raptuszuständen ( Aggresivität ), massiven Halluzinationen führen
Studien insbesondere aus den USA zeigen, daß Schnüffel ein immer größeres Problem wird. Jedes 5.Kind/Jugendlicher probiert es. Dies verwundert nicht, da Schnüffelstoffe in Alltag von Kindern bzw.Jugendlichen überall vorhanden sind (z.B. Klebstoffe, Schreib-Korrekturflüssigkeiten, Lacke, Nagellackentferner, (Raum-) Sprays etc.. Die Chemikalien haben heutzutage überall Einzug gehalten. Diese werden vielfach dafür verwendet um in eine Traumwelt zu entrücken (z.B. anstelle zu lernen ...).
Schnüffelstoffe werden als die "Drogen der Kinder" bezeichnet. Kinder kommen damit schon sehr früh in Kontakt. Über die Gefahren sind die Kinder wie auch die Eltern kaum informiert – Die Substanzen werden vielfach ohne Warnhinweise, und ohne daß Verkäufer aufgeklärt sind, verkauft.
Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, daß Lehrer und Eltern ihre Kinder über die Gefahren aufklären. Die Art und Weise wie die Gefahren erkannt werden können und das Verständnis für chemische Substanzen hängen jedoch sehr vom Alter der Kinder ab. Deshalb sollte der Aufklärungsuntericht auf das Alter abgestimmt werden.
Für 4 – 7jährige
Betonen Sie wie wichtig der Sauerstoff und frische Luft für das Leben und für alle Körperfunktionen sind. Diskutieren Sie über Wichtigkeit von ausreichender Raumbelüftung – besonders wenn es nach Reinigungsmitteln, Lack, Benzin, Gas riecht. Schaffen Sie Bewußtsein für Aufschriften, Zeichen auf Dosen, Chemikalien, chemische Gerüche – wirken Sie selbst als Vorbild welches die gefährlichen Stoffe sieht und bemerkt, daß diese schlecht riechen.
Für 7 – 10jährige
Definieren Sie den Begriff giftig und diskutieren Sie diesen. Üben Sie Beschriftungen auf Dosen, Sprayflaschen ... zu lesen.
Sprechen Sie über den Stellenwert von Sauerstoff für das Leben und dessen Notwendigkeit für die Körperfunktionen, insbesondere für die Atmung, Kreislauf und für das Gehirn.
Sprechen Sie darüber, daß die Eltern Acht auf Schnüffelstoffe geben sollten, und sich damit mehr beschäftigen sollen, betonen Sie wie wichtig es ist zu Lüften – besonders wenn es nach Chemikalien riecht.
Diskutieren Sie das Thema, daß man sich mit Substanzen schädigen kann, wenn man sie einnimmt, inhaliert...
Halten sie Kinder davon ab
Für 10 – 14jährige
Diskutieren Sie über die negative Wirkung von Sauerstoffmangel
Unterrichten und verstärken Sie gutes Gruppenverhalten
Diskutieren Sie Umweltgifte und Maßnahmen der persönlicher Sicherheit
Weisen Sie auf die Gefährlichkeit von chemischen Gerüchen hin – daß das Einatmen von diesen den Körper schädigt.
Für 14 – 18jährige
Beschreiben und diskutieren Sie wie andere Gase im Blut den Sauerstoff
verdrängen.
Erklären Sie die akuten und chronischen Gefahren von Inhalationsstoffen.
Erklären Sie die negativen Effekte von Lösungsmitteln und
Gasen – das dadurch Fettanteile aus den Gehirnzellen gelöst werden
und dadurch diese geschädigt werden und absterben können.
Erklären Sie, wo Betroffene Hilfe erhalten können.
Antworten Sie auf spezielle Rückfragen von Jugendlichen bezüglich
Inhalationsstoffen.
Zusätzlich sind hier einige Hinweise die
gemacht werden sollten:
Geben Sie Informationen an alle Angestellten der Schule und an die Eltern weiter.
Beginnen Sie mit Aufklärungsarbeit mit Jugendlichen ab dem 5.Lebensjahr.
Verwahren Sie Schnüffelstoffe an für Kinder unerreichbaren Orten.
Verschaffen Sie sich fortwährend Kenntnisse über Schnüffelstoffe und aktuelle Trends.
Erwerben Sie sich Fähigkeiten und Unterlagen um besser Vorbeugung an die Kinder/Jugendliche bringen zu können. ( Wie erkennt man gefährliche Stoffe, wie fördert man die Urteilsfähigkeiten, Schärfung der Wahrnehmung auf versteckte Anzeichen von Mißbrauch).
vermieden werden sollten:
Die Anwendung gut zu heißen oder zu verharmlosen.
Sich darauf zu verlassen, daß Verbote von Mißbrauch befolgt werden.
Daß zu viel Information zu schnell gelehrt wird.
Daß Details über Anwendungstechniken vermittelt werden – neue Trends propagiert werden.
Schnüffelstoffe Drogen gleichgesetzt werden und Jugendliche in Drogenzentren geschickt werden.
Achten Sie auf Lösungsmittel im Schulalltag:
Bevorzugen Sie Farben auf wasserlöslicher Basis
Korrekturflüssigkeiten
Farbstifte
Kleber
Farb – Sprays
Achten Sie darauf wenn Schulartikel, Haushaltsartikel intensiv nach Lösungsmitteln riechen.